Interview mit Maik Odenthal
„Wir waren mindestens genauso enttäuscht“
Auch das elfte Heimspiel in Folge endete ohne Niederlage. Doch die Serie ist für einen gewissen Stamm des Publikums nach zwei sieglosen Heimspielen und dem – für alle Beteiligten – ärgerlichen Pokal-Aus nichts mehr wert. Anscheinend gibt es verschiedene Ansichten, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Darum befragten wir Maik Odenthal, der solche Situationen bestens kennt und diese treffend einordnen kann.
Maik Odenthal, ganz provokativ gefragt: Es gab zum zweiten Mal in Serie ein 1:1 zuhause – diesmal gegen Alemannia Aachen. Wie schätzt du dieses Ergebnis und die Leistung der Mannschaft ein?
Aus meiner Sicht war es ein ordentliches Spiel von uns. Wir wollten unbedingt eine Reaktion auf die vergangenen Spiele zeigen. In der ersten Halbzeit ist uns das gut gelungen. Aufgrund der vielen Umstellungen, die wir vornehmen mussten, war es zu Beginn des Spiels noch etwas schwierig. Dann haben wir uns spielerisch stabilisiert. Anschließend hatte ich zu keinem Zeitpunkt im Spiel das Gefühl, dass uns Aachen so wirklich beikommen und gefährlich vor unser Tor kommen könnte. Der Gegentreffer nach einer Ecke war schließlich unglücklich. Mit dem Punkt sind wir zwar nicht zufrieden. Aber auf die Herangehensweise, wie wir das Spiel geführt haben, können wir aufbauen.
Nach dem Ausscheiden im Niederrheinpokal gab es von Seiten der Fans deutliche Worte durch den Zaun. Gegen Aachen wurdet ihr nach dem Spiel wieder angenehmer empfangen. Was bedeutet der Mannschaft dieser kleine Schulterschluss mit den Anhängern?
Das bedeutet uns natürlich viel. Am Mittwoch gegen Bocholt war es eine besondere Situation im negativen Sinne. Wir Spieler waren definitiv mindestens genauso enttäuscht wie die Fans. Alle haben sich den Ausgang des Spiels anders vorgestellt. Dann ist es meiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung, wenn man seinem Ärger mal Luft macht. Das gehört dazu. Wichtig ist nur: Wir müssen an solchen Erlebnissen in letzter Konsequenz gemeinsam wachsen und uns nicht voneinander distanzieren. Diese Einheit hat uns in Oberhausen letztendlich immer stark gemacht.
Die nächste Aufgabe wartet am kommenden Sonntag auf euch. Gegner ist dann im Wattenscheider Lohrheidestadion der TuS Haltern am See (Anstoß: 14 Uhr). Was für eine Mannschaft erwartet euch da?
Es gibt in dieser Liga keine einfachen Spiele. Alle Mannschaften sind leistungstechnisch relativ eng beieinander. Umso wichtiger ist es, dass alle die Spiele gegen vermeintlich kleine Mannschaften gleichermaßen ernst nehmen, wie die gegen Große. Haltern wird gegen uns mit Sicherheit wieder tief stehen und uns zu langen Bällen zwingen. Das ist bei den aktuellen Zuständen der Plätze letztlich aber nichts Schlimmes. Es ist nun einmal der Jahreszeit geschuldet, dass einige Rasenplätze löchrig und holprig sind. Das soll keine Ausrede sein, sondern einfach eine Erklärung dafür, wie wir die Spiele in letzter Zeit angehen. Zugegeben: es sieht nicht immer schön aus. Effektiv muss es aktuell in erster Linie sein. In jedem Fall bin ich mir aber sicher, dass wir optimal vorbereitet für die kommende Partie sein werden.