17. Spieltag: SG Wattenscheid 09 – RWO 0:0
Torloses Unentschieden im Lohrheidestadion
Edin Sancaktar heißt der Torwart von Wattenscheid 09, Robin Udegbe ist sein Kollege bei RW Oberhausen: Beide gingen Arm in Arm in die Kabinen. Das war nicht ohne innere Logik, denn ihre Klubs hatten sich torlos getrennt, und die Keeper waren die besten Akteure ihrer Teams. Das 0:0 beendete die Hinrunde der Regionalliga West, und die schließt RWO aktuell auf dem vierten Platz ab – wobei es immer noch keine „gerade“ Tabelle gibt. Bei einem Sieg im Lohrheidestandion würde RWO hinter „3.“ stehen.
Einen Sieg hatten sich die Schützlinge von Cheftrainer Mike Teranova fest vorgenommen, und so spielten sie in der ersten Halbzeit auch phasenweise. Aber: Patrick Schikowski, Marvin Lorch und Raphael Garcia schlossen mal zu harmlos, mal zu unglücklich ab, so dass Sancaktar sein Netz nie zappeln sah. Allerdings: Auf der Gegenseite gab es – vor allem in den Schlussminuten der ersten Hälfte – ebenfalls ausgezeichnete Chancen, aber Angelo Langer (40.) und Adrian Schneider (42.) scheiterten jeweils am bärenstarken Udegbe. Dass auf Wattenscheider Seite Abwehrspieler die besten Möglichkeiten hatten, war bezeichnend, denn die Angreifer waren bei ihren Oberhausener Gegenspielern recht gut aufgehoben – einzig der unberechenbare Joseph Boyamba bereitete bisweilen Probleme.
Niemand widersprach, wenn man im Pausengespräch ein 2:2 für das mögliche Resultat hielt statt des realen 0:0, was zeigte, dass die Zuschauer bis dahin ein flottes Spiel gesehen hatten. Das machte Geschmack auf mehr, doch diese Hoffnung trog. Fast der ganze zweite Durchgang ging an Wattenscheid, weil Oberhausens Aufbau- und Angriffspielern (trotz der Einwechslung von Patrick Bauder nach einer Stunde) der schwere und zudem unebene Boden vollends in die Glieder gefahren war.
Im Gegenzug leisteten die Abwehrspieler um Udegbe und die stabil stehenden Innenverteidiger Felix Haas und Jasper Stojan ein gewaltiges Stück Arbeit. In der 84. Minute hatte WAT 09 den Torschrei auf den Lippen, aber Boyambas Geschoss aus spitzem Winkel klatschte an den Winkel und dann ins Toraus. Und: In der 88. Minute riss RWO schon die Arme hoch, doch der Kopfball von Yassin Ben Balla nach präziser Flanke von Raphael Garcia strich hauchdünn über die Latte. Drei Minuten Nachspielzeit brachten keine Veränderung mehr, die Rot-Weißen waren sauer; Zum dritten Mal in Folge ein Punkt ist nichts, worüber sich ein Fußballer freut.
Daten zum Spiel
Wattenscheid: Sancaktar – Obst, Schneider, Jakubowski, Langer – Clever (77. Tietz), Glowacz – Tunga Malanda (83. Canbulut), Erwig-Drüppel, Tumbul (88. Neustädter) – Boyamba. Trainer: Toku.
Bank: Scharbaum (Tor), Bingöl, Demircan, Kim.
Oberhausen: Udegbe – Heber, Haas, Stojan, Odenthal – Ben Balla, Scheelen, Lorch (68. Bauder) – Garcia, Gödde (79. Kurt), Schikowski (73. Ihenacho). Trainer: Terranova.
Bank: Wozniak (Tor), Topal, Hermes, Nakowitsch.
Tore: keine
Gelbe Karten: Tunga Malanda, Boyamba, Clever, Tietz.
Schiedsrichter: Floran Visse (Hörstel) mit Timo Gansloweit und Marian Zabell an den Linien.
Zuschauer: 935.
Stimmen zum Spiel:
RWO-Torwart Robin Udegbe: Ich hatte mehr Arbeit als erwartet, aber in Wattenscheid war es immer schon schwer für uns. Wir hätten wohl in der ersten Halbzeit die Führung erzielen müssen. Wir stellen an uns einen hohen Leistungsanspruch, dafür war das heute nicht genug.
RWO-Innenverteidiger Jasper Stojan: Wir hatten hinten ganz schön zu tun, aber nicht zu viel zugelassen. Auf diesem Platz Fußball zu spielen, ist ziemlich schwer.
RWO-Angreifer Raphael Garcia: Vor der Pause war's nicht schlecht, nachher nicht gut. Wir sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, es passierte von unserer Seite zu wenig. Dass der Platz schlecht ist, weiß man, aber heute war er ganz schlecht.
RWO-Trainer Mike Terranova: Gegen eine gut organisierte Mannschaft hatten wir heute das erwartet schwere Spiel, in dem mich meine Mannschaft allerdings enttäuscht hat. Wir wollten mehr, haben Tore vor der Pause versäumt und am Ende sogar Glück, dass wir einen Punkt mitnehmen.
WAT 09-Trainer Farat Toku: Nach unserem Sieg in Aachen wollten meine Jungs unbedingt nachlegen, was man ihnen angemerkt hat. Oberhausen war in der ersten Halbzeit stark, aber die zweite Halbzeit gehörte uns, Oberhausen kam nicht mehr richtig raus aus der eigenen Hälfte. Wir hätten gerne gewonnen und haben viel probiert, aber heute sollte es wohl nicht sein.