Schülerpraktikant interviewt Cheftrainer
Terranova: Für mich zählt erstmal nur diese Saison
Hallo ich bin Jannik Autret, 16 Jahre alt und durfte in den vergangenen zwei Wochen mein Schülerpraktikum beim SC Rot-Weiß Oberhausen absolvieren. Wenn ich mich gut anstelle, wurde mir versprochen, dass ich am Ende ein Interview mit dem Cheftrainer machen darf. Dementsprechend habe ich mich natürlich reingehangen und durfte das Interview führen. Die Zeit hier, hat mich in meinem Vorhaben Journalist zu werden, bestärkt.
Ich danke dem Verein und den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle sehr und kann jedem nur empfehlen sich hier zu bewerben.
Praktikant: Herr Terranova Sie haben jahrelang für Rot Weiß Oberhausen gespielt und können auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Sind Sie nun froh als Trainer tätig zu sein oder würden Sie lieber selber noch auf dem Platz stehen?
Terranova: Also ich bin froh, dass ich nicht mehr spiele und nun als Trainer tätig bin. Ich habe zum Ende meiner Karriere gemerkt, dass ich älter werde und das ständige trainieren und die Spiele sehr viel Kraft gekostet haben. Man hat seine Kraft gezielt für die Spiele aufbewahrt und im Training nicht mehr alles gegeben, sodass man irgendwann froh war, dass es zu Ende gegangen ist.
Praktikant: Früher Stürmerstar, heute Cheftrainer der ersten Mannschaft. Bevor Sie diese übernommen haben, lief es dort nicht besonders. Welche Veränderungen haben Sie getroffen, damit die Mannschaft wieder aus diesem Tief kommt?
Terranova: Personell habe ich erst mal Spieler stark gemacht in denen ich schon vorher sehr viel Potenzial gesehen habe und denen meiner Meinung nach auch die Zukunft in diesem Verein gehört. Außerdem habe ich die taktische Ausrichtung öfters geändert. Das heißt ich habe mal mit einer Spitze gespielt, mal mit zwei oder mit defensiven oder offensiven Außenverteidigern. Das wichtigste war allerdings den Spielern zu vermitteln, dass jeder gleichermaßen wichtig für die Mannschaft ist und das jeder, der beim Training Gas gibt, seine Chance bekommt. Dass ist das A und O im Fußball um Erfolge zu generieren.
Praktikant: Die Veränderungen die Sie getroffen haben müssen richtig gewesen sein, da die Mannschaft seit ihrem Amtsantritt einige Punkte gut gemacht hat. Letztes Wochenende gab es einen souveränen 5:1 Erfolg gegen den bisher starken Aufsteiger Bonner SC. Welche Vorgaben hat Ihre Mannschaft in diesem Spiel besonders gut erfüllt?
Terranova: Was mir besonders gefallen hat, war die Kompaktheit, die Bonn wiederrum nicht an den Tag gelegt hat und so verdient verloren hat. Natürlich sieht es gut aus wenn alle Spieler stürmen, aber Fußballspiele werden vor allem in der Defensive entschieden, sodass die Defensive genauso wichtig ist wie die Offensive und diese Kombination von beidem haben wir in diesen Spiel geschafft.
Praktikant: Was hätte die Mannschaft in so einem Spiel noch besser machen können, falls es überhaupt noch Punkte gab, die man hätte besser machen können?
Terranova: Es gibt an sich kein Spiel, in dem man 100% zufrieden ist, dass heißt es gibt immer Dinge, die man besser machen kann. In diesem Spiel hätte man eventuell die Standards besser verteidigen können. Es ist natürlich selbstverständlich, dass man gegen eine offensive Mannschaft die eine oder andere Torchance zulässt, sodass ich im Nachhinein sagen kann, dass ich mit dem gezeigten schon zum größten Teil zufrieden war.
Praktikant: Jetzt spielen Sie Samstag in Wuppertal. Was ist in diesem Spiel für ihre Mannschaft möglich?
Terranova: Wenn jeder mit der Einstellung ins Spiel geht, wie er unter der Woche trainiert gehe ich nicht davon aus, dass wir verlieren werden. Wir wollen mindestens ein Unentschieden, wenn es allerdings optimal läuft, einen Sieg.
Praktikant: Da der Aufstieg, aufgrund des schlechten Saisonstarts höchstwahrscheinlich vom Tisch ist, muss man dahingehend nächstes Jahr wieder angreifen. Wird der Aufstieg auch das primäre Ziel für die nächste Saison sein oder beschäftigen Sie sich erst mal mit der jetzigen Saison und nicht schon mit der darauffolgenden?
Terranova: Ich konzentriere mich vollkommen auf diese Saison und weiß noch nicht was im nächsten Jahr ist und mache mir auch keine Gedanken darüber. Für mich zählt erst mal nur diese Saison.
Praktikant: Gehen wir mal kurz weg von der ersten Mannschaft und schauen auf den Nachwuchs. Wie bewerten Sie die Entwicklung im Jugendbereich von RWO?
Terranova: Ich sehe die Entwicklung sehr positiv und das ist auch kein Zufall, da langsam aber sicher immer mehr Ex-Profis in die Jugendabteilung von Rot Weiß Oberhausen kommen und diese den Kindern auf dem Platz mehr vermitteln können, da sie bereits selber diese Erfahrungen gesammelt haben. Alle Mitarbeiter des Nachwuchsleistungszentrums machen einen überragenden Job und darauf kann man sehr stolz sein.
Praktikant: Zu guter Letzt wollen wir uns nochmal Ihrer Vergangenheit widmen. Wie zu Beginn erwähnt sind Sie schon sehr lange bei RWO. Wissen Sie genau wie lange Sie schon in diesem Verein sind?
Terranova: Ja ich bin seit 10 Jahren in diesem Verein und dies ist dementsprechend meine 11. Saison. Darauf bin sehr stolz und das ist auch keine Selbstverständlichkeit heutzutage.
Praktikant: 10 Jahre ist eine beachtliche Zeit. Während dieser Zeit gab es sicherlich sowohl schöne als auch nicht so schöne Momente. Können Sie uns sagen, welche Ihre schönsten und welche Ihre traurigsten Moment waren?
Terranova: Die schönsten Momente waren ganz klar die Aufstiege, vor allem der Aufstieg in die zweite Liga, weil man schon immer geträumt hat so hoch spielen zu können. Der Grund für diese Aufstiege war die mannschaftliche Geschlossenheit, niemand ist aus der Reihe getanzt. Die negativen waren selbstverständlich die Abstiege, wo man keine Mannschaft auf dem Platz hatte und jeder nur für sich selber gespielt hat.
Praktikant: Alles klar, dann bedanke ich mich herzlich dafür, dass sie sich die Zeit genommen haben und wünsche Ihnen und der Mannschaft viel Glück und Erfolg für die Zukunft.