1.Hauptrunde um den DFB-Pokal gegen den SV Sandhausen
Schafft RWO das Wunder!?
Da gab es ein nettes Foto, das der SV Sandhausen im Verlaufe der vergangenen WM veröffentlicht hat. Es zeigt seinen Stürmer Rurik Gislason im Trikot der isländischen Nationalmannschaft im Zweikampf mit einem nicht ganz unbekannten südamerikanischen (Sehr-) Großverdiener. Die entsprechen Unterschrift wurde gleich mitgeliefert: „Er ist ein begnadeter Fußballer und entzückt bei dieser WM die Herzen der Fans! Halb Südamerika liegt im zu Füßen. Der andere auf dem Bild ist Messi!“ Gut, also dieser 49-fache isländische Stürmer gilt seit der WM zumindest außerhalb von Sandhausen als das Gesicht des Zweitligisten, obwohl Gislason erst im vergangenen Winter von Nürnberg nach Sandhausen wechselte.
Sicherlich wird es dem Club auch nicht gerecht, ihn auf die Dienste des 30-Jährigen Isländers zu beschränken. Das Team ist durchweg ausgeglichen besetzt und steht sportlich seit Jahren für die fußballerischen Grundtugenden wie Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten und mannschaftliche Geschlossenheit. Das wiederum erinnert dann doch wieder ein wenig an die isländische Nationalmannschaft.
Aber was weiß man hierzulande schon vom SV Sandhausen, den man vor der Jahrtausendwende im Ruhrgebiet eigentlich nur als Baden-Württembergischen Oberligisten wahrnahm. Wenn man diese Liga denn überhaupt bewusst wahrnahm. Einzig im Rahmen der Deutschen Amateurmeisterschaft und im DFB-Pokal sorgte man für Aufsehen, so 1986, als man erst im Viertelfinale nach einem 1:3 gegen Borussia Dortmund ausschied. Doch 2005/2006 wurde man auch hierzulande hellhörig. Ein gewisser Dietmar Hopp hatte die Idee, den Regionalligisten TSG Hoffenheim, den Oberligisten SV Sandhausen und den Verbandsligisten FC Astoria Walldorf zum FC Kurpfalz Heidelberg zu fusionieren, um die fußballerischen Kräfte in der Region zu bündeln. Der DFB begrüßte die Pläne und gab sein Einverständnis. Letztendlich scheiterten die Fusionspläne unter anderem an den Vorbehalten des SV Sandhausen. Man blieb eigenständig und wurde in den folgenden Jahren dafür auch belohnt. 2012 stieg man in die 2. Liga auf - und eigentlich sofort wieder ab. Als Vorletzter profitierte man vom Lizenzentzug des MSV Duisburg und der Tatsache, dass sich der Drittletzte Dynamo Dresden in der Relegation durchsetzen konnte. So konnte man mit sage und schreibe 26 Punkten den Klassenverbleib sichern. Doch in den folgenden Jahren beendete man die Saison immer im Mittelfeld auf den Plätzen zwischen 10 und 13.
Nun startete der Verein in sein 7. Jahr in der 2. Liga. Damit es kein „verflixtes“ Jahr wird, hat Trainer Kenan Kocak versucht, den Kader in der Breite etwas besser aufzustellen. Zwar verlor man mit Richard Sukatu-Pasu einen Leistungsträger an den MSV Duisburg, doch die elf Neuzugänge versprechen eine weitere Stabilisierung. Der Trainer bleibt trotzdem bei der Formulierung der sportlichen Ziele bescheiden. „Wir hoffen auf eine sorgenfreie Runde, aber wir werden 34 Mal in der Außenseiterrolle stecken.“ Gut, die Außenseiterrolle kann man sich in der 2. Liga sicherlich geben, keine Frage! Doch dieses Manöver wird im 35. Spiel nicht funktionieren. Gegen RWO ist der SV Sandhausen absoluter Top-Favorit! Vielleicht ist das ja die Chance für die „Kleeblätter“.