Traditionsduell gegen Alemannia Aachen
RWO will die Siegesserie fortsetzen!
Nach den beiden feinen 2:0-Erfolgen gegen den Aufsteiger aus Straelen und dem Auswärtserfolg im Grenzlandstadion gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach, erwarten die „Kleeblätter“ am 3. Spieltag mit Alemannia Aachen direkt einen Verein, der auf Grund seiner Tradition und seinem zahlreichen Anhang zu den interessantesten in der Regionalliga West zählt.
In den vergangenen Jahren immer wieder gebeutelt von finanziellen Sorgen, Insolvenzverfahren und daraus resultierenden extremen Kaderveränderungen, spielte man in der Liga immer eine ganz passable Rolle. Am Ende der vergangenen Spielzeit stand ein respektabler 6. Platz. Lange war man hinter dem aus Krefeld und Viktoria Köln bestehenden Führungsduo die dritte Kraft in NRW. Erst am Ende ging der Alemannia so ein wenig die Puste aus. Da fällt es schwer, eine Prognose für die laufende Spielzeit abzugeben. Denn wie bereits in der Vorsaison, musste man wieder zahlreiche Spieler ziehen lassen. Trainer Furat Kilic sprach „von brutaler Qualität“, die weggebrochen sei. Da wäre beispielsweise „Ex-Kleebatt“ Junior Torunarigha zu nennen. Der Nigerianer verzeichnete mit neun Treffern und zahlreichen Torvorlagen unter Kilic eine immense Leistungssteigerung. Darauf wurde man auch in Polen aufmerksam, und so spielt der Stürmer in der kommenden Spielzeit für den Erstligisten Zaglebie Sosnowiec. Aber auch Tobias Mohr, der in die 2. Liga nach Fürth wechselt oder Mickels (Rödinghausen), Pluntke (Nordhausen), Buchta (Karlsruhe) um nur einige zu nennen, standen in der abgelaufenen Spielzeit für die Leistung der Aleamannia. Extreme Qualität also, die hier wegbrach. Trotzdem hält sich Furat Kilic, der als Trainer und Sportlicher Leiter am Tivoli arbeitet, nicht allzu lange damit auf, diese Situation zu beklagen. Nein, er freut sich eher darüber, wie sich „seine Jungs“ in den vergangenen Monaten weiter entwickelt haben und dadurch erst für höherklassige Vereine interessant wurden. Auf die Frage, ob seine neue Mannschaft nun schwächer oder stärker sei, antwortete er in einem Interview vor der Saison etwas differenzierter: „Unsere Mannschaft ist anders aufgestellt als im Vorjahr. Wir haben meiner Meinung nach spielerisch zugelegt und die Altersstruktur ist auch eine andere - eine bessere, wie ich finde. Wir haben eine richtig gute, homogene Mannschaft beisammen, mit der ich sehr zufrieden bin.”
Da verwundert es allerdings nicht, dass der Coach zurückhaltend ist bei der Angabe irgendwelcher messbaren Ziele: „Wir wollen gar keine Platzierung als Ziel ausgeben. Unser primäres Ziel ist es, nach dem großen Umbruch eine Einheit zu werden und weiterhin eine Euphorie zu entfachen. Wenn wir die Fans mitnehmen können, dann werden wir viel Spaß haben. Unsere tollen Zuschauer sollen sich erneut mit der Mannschaft identifizieren können. Wir arbeiten daran, dass es so sein wird. Wenn Mannschaft und Fans zusammenhalten, dann können wir eine gute Saison spielen.“ Der Auftakt verlief jetzt nicht ganz so gut. Okay, mit dem 1:2 beim haushohen Favoriten Viktoria Köln musste man letztendlich leben, obwohl es für den Aachener Auftritt in Höhenberg von allen Seiten Lob gab – aber eben keine Punkte. Anders waren die Vorzeichen am vergangenen Montag. Gegen die SG Wattenscheid wollte man endlich die direkte Bilanz nach sechs Niederlagen in Folge gegen diese Mannschaft durchbrechen. Letztendlich kam beim Sport1 Livespiel eine siebte hinzu. Durch dieses 0:2 wächst natürlich auch der Druck auf das Team von Furat Kilic, das sich mit etwas „Zählbaren“ in Oberhausen gar nicht erst auf einen Fehlstart einlassen möchte.