Niederrheinpokal: 1. FC Bocholt – RWO 2:1 (1:0)
RWO verliert hitziges Pokal-Duell
Rot-Weiß Oberhausen ist durch ein 1:2 (0:1) beim Oberligisten 1. FC Bocholt aus dem RevierSport-Niederrheinpokal ausgeschieden.
Für die Rot-Weißen lief es von Beginn an nicht gut. Gleich beim ersten Aufbauspiel nutzte der ehemalige Rot-Weiße Pascale Talarski eine Unachtsamkeit in der Oberhausener Hintermannschaft, schnappte sich den missglückten Querpass und versenkte den Ball aus der Distanz im rechten Torwinkel zum 1:0 (6.). Daniel Davari war da machtlos!
Die Oberhausener brauchten etwa 20 Minuten, bis sie in die Partie fanden. Aber richtig dicke Möglichkeiten kamen erst kurz vor dem Pausenpfiff zustande. Erst verzog Francis Ubabuike (43.), dann zielte Bastian Müller etwas zu ungenau (45.). Somit ging es mit dem 0:1-Rückstand in die Kabine.
Auch der zweite Durchgang begann mit einem Hallo-wach-Moment auf der falschen Seite. Timur Karagülmez vertendelte den Ball im Oberhausener Strafraum zu leichtfertig. Am Ende verhinderte Davari schlimmeres (47.).
Aber die Körpersprache war eine andere als noch in Durchgang eins. RWO wollte nicht sang- und klanglos aus dem Pokal ausscheiden. In der 55. Minute ließ sich Bocholts Arman Corovic zu einem Kopfstoß gegen Nico Klaß hinreißen. Nach der darauffolgenden Rudelbildung beriet sich Schiedsrichter Lars Aarts mit seinem Assistenten und entschied völlig verdient auf Feldverweis. Klaß' kräftig blutende Nase wird davon allerdings auch nicht schneller heilen.
Die anschließende Überzahl tat dem rot-weißen Offensivspiel gut. RWO kreierte Angriffe. Einen davon konnte Vincent Stenzel zwar zum Treffer nutzen, stand dabei aber im Abseits (65.).
Wenig später wurde es laut auf den Trainerbänken. Der Mannschaftsarzt der Gastgeber sprang nach einem Zweikampf auf den Platz. Noch während er einen seiner Spieler behandelt hatte, beriet sich das Schiedsrichtergespann erneut und zeigte dem Funktionär in der 68. Minute Rot.
Zurück zum Spiel: RWO wollte den Ausgleich! Doch Trainer Mike Terranova warnte seine Jungs immer wieder, besonnen zu agieren, denn Bocholt war auch in Unterzahl immer noch gefährlich. Das merkten seine Jungs dann auch, als Nick Buijl fast das 2:0 erzielte (79.).
Dann aber doch noch der späte Lohn für den Kampfgeist: Cihan Özkara verwertete eine Hereingabe von Maik Odenthal per Kopf zum 1:1. Doch die Freude darüber hielt nur kurz: Zwei Zeigerumdrehungen später musste der bereits verwarnte RWO-Kapitän Jannik Löhden die zweite Gelbe „fressen“, nachdem er im Zweikampf unglücklich weggerutscht war. Macht in Summe Gelb-Rot. Und es kam noch dicker: Mit dem Abpfiff erzielte Lars Bleker das spielentscheidende 2:1 (90.+3). Danach war Schluss. Auch wenn Aarts zuvor eine Nachspielzeit von vier Minuten angezeigt hat. Aber an ihm hat es ganz sicher nicht gelegen.
„Wir wussten, was auf uns zukommt“, war Terranova nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. „Bocholt hat die Qualität, um den einen oder anderen Regionalligisten zu ärgern. Das haben sie schon vor diesem Spiel bewiesen. Groß analysieren möchte ich das Spiel eigentlich erst, wenn ich eine Nacht drüber geschlafen habe. Dann sieht man einige Dinge erfahrungsgemäß immer etwas anders. Dabei möchte ich es auch belassen und gratuliere dem 1. FC Bocholt zum Sieg und hoffe, dass sie im Pokal den ganz großen Wurf schaffen.“
Für die Rot-Weißen beginnt am morgigen Donnerstag mit der Aufarbeitung des Pokalspiels die Vorbereitung auf das kommende Regionalliga-Heimspiel. Bereits am Sonntag, 8. März, erwarten die Kleeblätter die Alemannia aus Aachen zum Westschlager im heimischen Stadion Niederrhein (Anstoß: 14 Uhr).
1. FC Bocholt: Wenzel – Meißner, Corovic, Winking, Güll – Karagülmez (78. Sezen), Bleker, Neustädter, Buijl – Bugla (72. Möllmann), Talarski.
RW Oberhausen: Davari – Eggersglüß (60. Gödde), Klaß, Löhden, Herzenbruch – Twumasi (32. März), Müller – Stenzel, Steinmetz (76. Kurt), Ubabuike (63. Odenthal) – Özkara.
Schiedsrichter: Lars Aarts (Goch).
Tore: 1:0 Talarski (6.), 1:1 Özkara (80.), 2:1 Bleker (90.+3).
Zuschauer: 2.000.
Gelb-Rote Karte: Löhden (85., wdh. Foulspiel).
Rote Karte: Corovic (55., Tätlichkeit).