Malocherteam
RWO trifft auf den SC Wiedenbrück
Andreas Golombek, bis zum Sommer noch Trainer der Sportfreunde Lotte, hatte es 2014 in einem Interview auf den Punkt gebracht. In dem besagten Interview verglich er die Rivalität zwischen dem SC Verl und dem SC Wiedenbrück mit einer Miniausgabe des Revierderbys zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund. Gut, das kann man schon mal so sehen. Schließlich geht es in den Duellen zwischen Wiedenbrück und Verl um die Vorherrschaft im Kreis Gütersloh. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Immerhin erklärte der Westdeutsche Fußballverband die Begegnung der beiden Kontrahenten zum offiziellen Eröffnungsspiel der Regionalligasaison 2018/19. Es fanden sich knapp 2000 Besucher im Wiedenbrücker Jahnstadion zu diesem Vergleich ein. Damit war die 2550 Zuschauer fassende Arena der Wiedenbrücker allerdings nicht ausverkauft. In einer intensiv geführten Begegnung trennte man sich am Ende mit einem leistungsgerechten 1:1 zum Auftakt. Doch unentschiedene Spielausgänge entwickelten sich im weiteren Saisonverlauf zum steten Begleiter der Elf von Björn Mehnert. Bei vier Remis und nur einem Sieg befindet sich der SC Wiedenbrück in der noch jungen Saison im unteren Tabellendrittel wieder. Wobei eben dieser eine Sieg etwas ganz besonderes war. Die mit Bundesligaprofis reich bestückte Zweitvertretung des BVB konnte man mit einer ganz famosen Leistung 1:0 bezwingen. Ex-“Kleeblatt“ Patrick Schikowski gelang kurz vor Schluss der Treffer des Tages und stürzte den Club aus dem Kreis Gütersloh in einen kollektiven Freudentaumel.
Dass es ansonsten mit dem Siegen noch nicht ganz so gut funktioniert, kann sicherlich daran liegen, dass der Tabellen-Siebte der vergangenen Spielzeit einen großen personellen Umbruch vollziehen musste. Gut zehn Spieler haben den Verein verlassen, darunter mit Aygün Yildrim der mit 14 Treffern erfolgreichste Wiedenbrück-Stürmer der vergangenen Saison. Ihn zog es zu den Sportfreunden Lotte in die 3. Liga. Aber auch Defensivspieler Khalil Mohammad wagte mit seinem Wechsel zum KFC Uerdingen den Sprung in die nächst höhere Liga. Hinzu kam noch das Pech, dass mit dem kirgisischen Nationalspieler Victor Maier und Neuzugang Marwin Studtrucker zwei Leistungsträger langfristig ausfallen. Studtrucker zog sich ausgerechnet im Auftaktspiel gegen den Rivalen aus Verl einen Sehnenteilabriss zu und fällt wochenlang aus.
Für die „Kleeblätter“ lief es in der vergangenen Spielzeit alles andere als gut gegen den SC Wiedenbrück. Im Jahnstadion setzte es eine deftige 0:4-Niederage, wobei dem nach Lotte abgewanderten Torjäger Yildrim im zweiten Durchgang ein lupenreiner Hattrick gegen Robin Udegbe und Co gelang. Aber auch das 1:3 im Rückspiel bot aus Oberhausener Sicht wenig erfreuliches. Auch hier setzte Yildirim kurz vor Schluss mit einem verwandelten Foulelfmeter den Schlusspunkt.
Vor dem aktuellen Aufeinandertreffen, hatten beide Teams im jeweiligen Pokalwettbewerb noch anspruchsvolle Hausaufgaben zu erledigen. Während die „Kleeblätter“ im RevierSport Niederrheinpokal am Dienstag gegen den starken Oberligisten SSVg Velbert im Elfmeterschießen ausgeschieden sind, konnte sich der SC Wiedenbrück am Mittwoch beim Westfalenligisten VfL Theesen mit 3:1 durchsetzen.