Rot-Weiss Essen - RWO 1:1 (1:0)

„Gegen Mannschaftsbus war schwer zu spielen“

Nach dem Schlusspfiff im Stadion Essen jubelten die Oberhausener Rot-Weißen wie nach einem Sieg, dabei hatten sie nur einen Punkt geholt – den aber in der 89. Minute. Das tat den Hausherren sehr weh, doch hatten sie sich das selbst anzukreiden. Nach früher Führung hatten sie die Defensive total verstärkt und sehr früh auf Zeit gespielt.
Wie schon dem überraschenden 2:1 in Aachen ließ RWE-Coach Argirios Giannikis sein Team nach vorn ein frisches 3-4-3 spielen, nach hinten aber ein tiefes 5-4-1. „Da stand uns ein Mannschaftsbus gegenüber“, meinte später Alexander Scheelen. RWO sah gegen diese Taktik lange nicht besonders gut aus, hatte zudem in der 13. Minute den Rückstand hinnehmen müssen, um den sie förmlich gebettelt hatten: Rechtsverteidiger Dennis Malura (Vater Eddie spielte einst für RWO) flankte unbehindert von rechts, in der Mitte stand Marcel Platzek ziemlich frei und hatte keine Mühe beim Torerfolg.

Gegen zunächst völlig verunsicherte Kleeblätter spielte RWE gute zehn Minuten weiter nach vorn, dann ließen die Essener ihr Licht langsam ausgehen. RWO wurde aber nur optisch überlegen, hatte gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, verhedderte sich aber ein ums andere Mal in den Fallstricken der zwei dichten Abwehrreihen. Das war insgesamt wenig ansehnlich und änderte sich erst nach der Pause.
Nach einer eindringlichen Ansprache in der Kabine und dem ersten Wechsel (Schikowski kam für Hermes) war RWO nun auch mit anderer Körpersprache auf dem Platz. Die robuste physische Spielweise der Essener wurde angenommen, Oberhausen entwickelte jetzt mehr Druck (auch über Ihenacho, der für Kurt gekommen war) und brachte RWE mehrfach in Verlegenheit. Die Essener suchten ihr Heil im Verzögern und bewussten Langsammachen der Partie, außerdem eröffneten sich ihnen jetzt Räume, weil Oberhausen immer offensiver wurde. Die Schicksalsminute trug die Nummer 89: Da erwischte Alex Scheelen knapp vor der Strafraumgrenze einen aufspringenden Ball, nahm ihn direkt und Hellers Finger im Tor verbogen sich unter der Härte des Schusses – 1:1! Die letzten fünf Minuten (vier wurden nachgespielt) überstand RWO mit Glück und Geschick.

Daten zum Spiel

RW Essen – RW Oberhausen 1:1 (1:0)

Essen: Heller – Malura, Meier, Zeiger – Pröger, Baier, Brauer, Becker – Grund, Platzek (84. Unzola), Bednarski (73. Jansen). Trainer: Giannakis.
Bank: Lenz (Tor), Harenbrock, Lucas, Ngankam, Tomiak.

Oberhausen: Udegbe – Reinert (82. Lorch), Haas, Stojan, Hermes (46. Schikowski) – Garcia, Scheelen, Ben Balla, Odenthal – Kurt (56. Ihenacho), Gödde. Trainer: Terranova.
Bank: Can (Tor), Heber, Langen, Nakowitsch.

Tore: 1:0 Platzeck (13.), 1:1 Scheelen (89.).

Gelbe Karten: Brauer, Jansen, Platzek – Stojan,  

Schiedsrichter: Marco Goldmann (Warendorf) mit Jonathan Lautz und Björn Sauer an den Linien.

Zuschauer: 8217.

Stimmen zum Spiel

RWO-Kapitän Robin Udegbe: Als Kapitän bleibe ich weiter ungeschlagen! Aber im Ernst: In der ersten Halbzeit haben wir unser schlechtestes Saisonspiel abgeliefert, aber dann ging es ja doch noch.

RWO-Torschütze Alexander Scheelen: Es ist schwer, gegen so einen Mannschaftsbus zu spielen, und wenn der dann auch noch so tief steht, ist es doppelt schwer. Gegen Fünferketten zu spielen, ist ziemlich neu. Es war nicht unser bestes Spiel, aber es war ein Punkt der Moral. Wir haben Leidenschaft gezeigt und verdient gepunktet.

RWO-Trainer Mike Terranova: Wir wussten, wie Essen spielt und hatten daher einen ganz klaren Plan. Auf unsere Leistung war ich allerdings in der Pause sehr sauer. Das ist angesprochen worden, und jetzt muss ich sagen, dass Moral und Leidenschaft gestimmt haben. Der Punkt ist vielleicht glücklich, aber nicht unverdient.

RWE-Trainer Argirios Giannakis: Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, danach Oberhausen auch nur ein optisches Übergewicht zugelassen. Aber wir haben dann sehr viele Ballverluste gehabt, und das hat uns Kraft gekostet, die am Ende wohl fehlte. Was uns auch fehlte, war der Killerinstinkt, das Spiel zu entscheiden. So muüssen wir uns mit einem Punkt zufrieden geben.

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