Heimspiel unter Flutlicht
RWO empfängt den starken Aufsteiger aus Lippstadt
In der Saison 2013/2014 spielte der SV Lippstadt 08 zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der Regionalliga West. Am Ende reichten die erzielten 24 Punkte nicht, um die Klasse zu erhalten.
Der Verein, der 1997 aus einer Fusion der Stadtrivalen Teutonia und Borussia erstand, musste also in der Oberliga Westfalen einen neuen Anlauf nehmen. Vier Jahre mischte man mehr oder weniger oben mit, ehe ausgerechnet der Start in die vergangenen Spielzeit relativ durchwachsen verlief. Man trennte sich von Trainer Stefan Fröhlich Anfang Oktober und installierte mit Daniel Berlinski einen Nachfolger, mit dem das Team in der Folgezeit nur noch drei Begegnungen verlieren sollte. Am letzten Spieltag sicherte man sich mit einem 1:0 gegen die Sportfreunde Siegen am letzten Spieltag die Meisterschaft und die Rückkehr in die Regionalliga West.
Bis dato war der im polnischen Chorzow geborene Berlinski eigentlich nur Insidern ein Begriff. Für den Job an der Seitenlinie des SV Lippstadt betreibt der 32-Jährige Familienvater einen immensen Aufwand. Denn morgens arbeitet er noch in der Firma von BvB-Boss Watzke als kaufmännischer Angestellter. „Watex“, so der Name des Unternehmens, stellt Arbeits- und Schutzkleidung her. Anschließend fährt er dann die rund 60 Kilometer von seinem Arbeitsplatz in Marsberg nach Lippstadt, um die Akteure auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Und das klappte bislang mehr als vorzüglich. Nach 15 Spieltagen rangiert seine Mannschaft mit 24 Zählern auf dem 4. Tabellenplatz. Eben diese 24 Punkte hatte der SV Lippstadt am Ende des letzten „Regionalliga-Abenteuers“ nach 36 Spieltagen.
Dabei begann die Saison mit einem kleinen Paukenschlag. Von Tobias Puhl, der in der vergangenen Spielzeit mit 21 Treffern noch entscheidenden Anteil am Aufstieg der Lippstädter hatte, trennte man sich bereits nach dem ersten Spieltag aus disziplinarischen Gründen. Ein großer Hoffnungsträger war also weg, noch bevor die Saison richtig losgegangen war. Schließlich hatten alle Beteiligten betont, dass es für den SV Lippstadt nur darum gehen könne, am Ende genug Mannschaften hinter sich zu lassen, um auch in der kommenden Spielzeit in der attraktiven Regionalliga mitmischen zu können.
Doch diese Sorge sollte sich als absolut unbegründet erweisen. Mit hoher Laufbereitschaft, gutem Zweikampfverhalten und einer kompromisslosen Abwehrarbeit setzte man sich im Verfolgerfeld hinter dem mittlerweile souveränen Spitzenreiter Viktoria Köln fest. Die Tore erzielen nach dem Abgang von Tobias Puhl jetzt halt andere Akteure. Kevin Holz (5) beispielsweise oder Exaucé Andzouana. Der Akteur, der im Sommer von Westfalia Rhynern nach Lippstadt wechselte, war bereits vier Mal erfolgreich.
Eine schwere und interessante Aufgabe, der sich die „Kleeblätter“ im letzten Heimspiel der Hinrunde stellen müssen.