Heimspiel gegen den TV Herkenrath 09

RWO empfängt den Aufsteiger aus Herkenrath

Es ist sicherlich nicht übertrieben, wenn man im Zusammenhang mit dem Turnverein Herkenrath von einem kometenhaften Aufstieg spricht.

Zumindest die Fußballabteilung des rund 2000 Mitglieder starken Mehrspartenvereins legte diesen in den letzten neun Jahren hin. Denn im Jahre 2009 war erst einmal der absolute Tiefpunkt erreicht. Damals stieg man im Bergisch Gladbacher Stadtteil in die Kreisliga C ab. Noch weiter konnte man im dortigen Fußballkreis nicht abrutschen. Zwei Jahre musste man warten, ehe eine unglaubliche Aufstiegsserie begann, die im vergangenen Sommer mit dem Sprung in die Regionalliga West ihren bisherigen Höhepunkt erreichte.

Wenig erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass mit Manfred Faber zum damaligen Zeitpunkt ein finanzstarker Unterstützer hinter den sportlichen Erfolgen des Clubs stand. Doch der Inhaber einer Steuerberatungsfirma beendete ausgerechnet nach dem größten fußballerischen Erfolg in der Vereinsgeschichte sein finanzielles Engagement, und der sportlich errungene Aufstieg stand im Juli ziemlich auf der Kippe. Doch es fanden sich im Ortsteil Herkenrath sowie in der Stadt Bergisch Gladbach Sponsoren, die den finanziellen Fortbestand sicherten. Und so zog man dann vom nicht Regionalliga tauglichen Sportplatz Braunsberg in die benachbarte BELKAW-Arena, um sich ganz dem  Abenteuer Regionalliga zu widmen.

Das ging der niederländische Trainer Chris Burhenne mit seinem Team mit Respekt aber auch einer gehörigen Portion Zuversicht an. Der ausgebildete Verteidiger spielte in den 80er-Jahren für den Ehrendivisionär VVV Venlo. „Ich hatte in meiner Karriere nie was mit dem Abstieg zu tun“, gab er vor der Saison zu Protokoll. „Das soll so bleiben!“ Und richtig, sein Team startete sehr ordentlich in die neue Spielzeit. Sehr offensiv zumal, was ihm bei den gegnerischen Trainern Respekt einbrachte. Aktuell stehen 22 erzielte Treffer zu Buche, das ist hinter Viktoria Köln der zweitbeste Wert in der Liga. Treffsicherster Schütze ist Lars Lokotsch mit beachtlichen acht erzielten Toren. Damit liegt der ehemalige Bonner nur einen Treffer hinter dem Führenden in der Regionalliga West Torschützenliste, dem Wuppertaler Christopher Kramer.

Eigentlich alles gut, möchte man meinen. Doch die Kehrseite der Medaille liegt im Defensivverhalten. 34 Mal mussten die bislang drei (!!!) eingesetzten Torhüter nach 13 Spieltagen hinter sich greifen. Das ist leider auch ein Bestwert – im negativen Sinne.

Auf Grund dieser Tatsache steht der Aufsteiger mittlerweile auf dem vorletzten Tabellenplatz. Zumal es am vergangenen Spieltag beim 2:2 gegen die SG Wattenscheid 09 wieder nicht zu einem Sieg reichen sollte. Zweimal hatte Torjäger Lokotsch seine Herkenrather in Führung gebracht, zweimal glich der Gast aus.

Für RWO ist das Spiel gegen den TV Herkenrath eine Premiere. Nur die aktuelle Spielstätte ist den „Kleeblättern“ bekannt. So feierte man im Juni 2007 in der BELKAW-Arena trotz einer 1:3 Niederlage gegen den SV Bergisch Gladbach den Aufstieg von der Ober- in die Regionalliga Nord, der damals dritthöchsten Liga.

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