Erstes Aufeinandertreffen in der Geschichte
RWO empfängt den Aufsteiger 1.FC Kaan-Marienborn
Der Weg des 1. FC Kaan-Marienborn führte seit seiner Gründung im Jahre 2007 stetig nach oben. Alles fing im Gründungsjahr in der Bezirksliga an und fand im vergangenen Sommer mit dem Aufstieg in die Regionalliga West seinen vorläufigen Höhepunkt. Punktgleich mit dem SV Lippstadt stieg man am Ende als Tabellenzweiter auf.
Ein entscheidender Kopf hinter dem kometenhaften Aufstieg ist Christoph Thoma, Geschäftsführender Gesellschafter der Maschinenfabrik Herkules in Kaan-Marienborn. Das in dem Siegener Stadtteil ansässige Unternehmen gilt als Weltmarkt- und Technologieführer von Walzenverarbeitungsmaschinen. Doch neben der aktuellen Sportförderung ist man in Südwestfalen auch auf Nachhaltigkeit bedacht. Bereits 2011 startete der 1.FC Kaan-Marienborn mit namhaften Unternehmen das Projekt „Der Siegerländer Weg“. Es soll Fußballern ermöglichen, nach der aktiven Laufbahn eine berufliche Perspektive zu besitzen.
Nun ist man in Siegen erst einmal froh, in der Regionalliga dabei zu sein. Gerade Trainer Thorsten Nehrbauer, der die Mannschaft seit Januar 2014 trainiert, war nach dem Aufstieg erwartungsgemäß glücklich und brachte das Geschehene auf den Punkt: „Für Kaan-Marienborn ist der Aufstieg in die Regionalliga wie für andere der Aufstieg in die Bundesliga!“ Allerdings schätzt er die Situation für sein Team auch absolut realistisch ein: „Für uns kann es nur das Ziel geben, die Klasse zu erhalten.“ Dafür vertraute der Ex-Profi erst einmal auf seinen eingespielten Oberligakader, um dann nach und nach doch noch nachzurüsten. Der Saisonstart blieb dann doch auch hinter den bescheidenen Erwartungen zurück. Zwar gab es einige Punktgewinne, doch auf einen „Dreier“ warten Nehrbauer und sein Team auch nach dem 11. Spieltag noch vergeblich.
Interessanterweise klappte es ausgerechnet in der etwa 4000 Zuschauer fassenden Herkules-Arena noch nicht mit einem eigenen Treffer. Das einzige Heimtor erzielte man beim 1:4 gegen Rot-Weiss Essen. Doch für die Begegnung zog man aus Sicherheits- und Kapazitätsgründen ins Siegener Leimbachstadion um. Zuletzt gab es eine 0:1-Niederlage auf dem eigenen Kunstrasen gegen die SG Wattenscheid 09. Letztendlich fehlten Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit, um den Käner Fans den ersten Regionalliga-Treffer im eigenen „Wohnzimmer“ zu präsentieren.
Aber auch in der Abwehr wurde im Saisonverlauf noch mal prominent nachgelegt. So wechselte Leon Binder zum 1. FC Kaan-Marienborn, nachdem für den 31-Jährigen feststand, dass er beim KFC Uerdingen keine sportliche Perspektive mehr besitzt. Binder unterschrieb einen Einjahresvertrag in Siegen. Mit ihm gehören die gegentorstarken Spiele wie gegen Mitaufsteiger TV Herkenrath (0:4) und Rot-Weiss Essen (1:4) der Vergangenheit an.
Nun tritt man also am Wochenende im Stadion Niederrhein an, wo sich die „Kleeblätter“ nach einem zum Teil schwachen Spiel in Wuppertal einiges vorgenommen haben. Doch Vorsicht! Der Aufsteiger aus dem Siegerland konnte gerade auf fremden Plätzen seine Gastgeber gehörig ärgern. So kam Meisterschaftsfavorit Viktoria Köln zu einem knappen 2:1 Erfolg und Alemannia Aachen musste am Ende froh sein, im eigenen Stadion nach einem 0:2 Rückstand noch den ganz späten Ausgleich geschafft zu haben.