24. Spieltag: RW Oberhausen – Bonner SC 4:0 (1:0)
Philipp und Philipp bändigen die Rheinlöwen
Der SC Rot-Weiß Oberhausen hat vor 2.153 Zuschauern im Stadion Niederrhein gegen den Bonner SC mit 4:0 (1:0) gewonnen. Philipp Gödde und Philipp Eggersglüß trafen jeweils doppelt, Der Ex-Bonner Dario Schumacher und Raphael Steinmetz hatten ihre Anteile an der Rheinlöwen-Bändigung.
Die Partie begann aus rot-weißer Sicht schwungvoll. Vor allem „Schumi“ hatte sich anscheinend viel vorgenommen. Bereits in der dritten Minute setzte der Mittelfeldmotor, der im Sommer 2018 aus dem Sportpark Nord an die Lindnerstraße wechselte, einen Freistoß aus rund 20 Metern an den Pfosten. Bonns Schlussmann Alexander Monath wäre da chancenlos gewesen. Nur drei Minuten später nutzte BSC-Angreifer Vincent Louis Stenzel einen Black Out der Oberhausener Hintermannschaft und tauchte frei vor Daniel Davari auf. Doch der Abschluss des Bonners flog zum RWO-Glück am Gehäuse vorbei.
Nach 13 Minuten war es wieder Schumacher, der andeutete, dass er keine Lust auf einen Siegerjubel seiner ehemaligen Kollegen hatte. Erst schmiss sich Monath in Schumachers Schuss, der Nachschuss flog dann nur knapp am Bonner Tor vorbei.
Die Kleeblätter drängten auf den ersten Treffer. Den gab es dann infolge eines Strafstoßes. Nachdem Maik Odenthal von BSC-Kapitän Kris Fillinger im Strafraum zu Fall gebracht wurde, blieb dem Hagener Unparteiischen Fabian Maibaum keine andere Möglichkeit, als auf Strafstoß zu entscheiden. Und den versenkte Philipp Gödde (15.). Doch der Angreifer geriet dabei mächtig ins Schwitzen, denn BSC-Torhüter Monath ahnte die Ecke, konnte den Ball allerdings nur noch an die Innenseite des Postens lenken, von der aus der Ball zum verdienten 1:0 hinter die Linie trudelte.
In der 32. Minute ertönte ein Pfiff auf der anderen Seite. Nachdem Tim Hermes den quirligen Stenzel im Strafraum von den Beinen holte, zeigte Schiri Maibaum erneut auf den Punkt. Diesmal nur eben vor Daniel Davari. Und der Torhüter war der Gewinner der Situation, denn er parierte den gut geschossenen Elfmeter des Gefoulten.
Mit einem großen Knall ging es dann in Kabine – oder besser gesagt, mit einem unglaublichen Platzregen, der der Drainage unter dem Rasen im Stadion Niederrhein, aber auch den Akteuren im zweiten Durchgang alles abverlangte. Unter widrigsten Bedingungen legten die Kleeblätter auch wieder los, als gäbe es keinen Morgen. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Kapitän Jannik Löhden das 2:0 auf dem Kopf, doch Monath hatte etwas dagegen und streckte sich. Da der Ball aber noch frei war, lebte die Chance weiter. Doch einige Oberhausener Kicker konnten dem Ball gegen zahlreiche Bonner Abwehrkräfte nicht den Weg ins Tor aufzeigen.
Dann wechselte Cheftrainer Mike Terranova ein zweites Mal aus. Nachdem zuvor der vorbelastete Tim Hermes in der Kabine blieb und durch Philipp Eggersglüß ersetzt wurde, kam an dieser Stelle Raphael Steinmetz für Francis Ubabuike. Und der erste Geistesblitz des „Jokers“ hatte es gleich in sich: Steinmetz, mit einem langen Ball von Schumacher bedient, passte in die Schnittstelle zwischen den beiden Bonner Innenverteidigern, wo Gödde zwar erst an Monath scheiterte, dann aber im Nachschuss das 2:0 markieren konnte (59.).
Die Bonner Gegenwehr hielt sich danach noch mehr in Grenzen. Für RWO bot sich noch mehr Platz für herzerfrischenden Angriffsfußball. Den Platz nutzte der eingewechselte Eggersglüß gleich zwei Mal. Seinen ersten Vorstoß in den Strafraum der Gäste leitete er selbst ein, indem er einen Querpass von Cedric Mvondo Mvondo abfing und in die Sturmspitze dribbelte. Kurz vor dem Strafraum legte „Eggi“ den Ball raus auf Schumacher, der ihn gleich zurückservierte. Gegen die Laufrichtung von Markus Wipperfürth schob Eggersglüß zum 3:0 ein. Sein zweiter Saisontreffer nach dem Tor beim 2:2 am 8. Dezember 2018 in Aachen.
Und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, legte Eggersglüß auch gleich seinen zweiten Treffer des Tages, also sein drittes Saisontor nach: Drei Minuten vor dem Ende der bereits entschiedenen Partie hatte der sehr auffällige Schumacher noch eine Blitzidee. Mit einem Steilpass in die Spitze bediente er erneut Steinmetz, der wiederum auf Eggersglüß querlegte. Das 4:0 war reine Formsache und der Schlusspunkt auf eine sehr unterhaltsame Partie. Die Rheinlöwen waren nun endgültig gebändigt.
Für die Kleeblätter, die durch den 4:0-Erfolg Rang zwei verteidigt und einen Treffer in der Tordifferenz auf die Viktoria aus Köln gut gemacht haben, geht es am kommenden Samstag, 16. März, mit dem Gastspiel beim SC Wiedenbrück (14 Uhr, Jahnstadion) weiter.
RW Oberhausen: Davari – Reinert, Nakowitsch, Löhden, Hermes (46. Eggersglüß) – Odenthal, Ben Balla – März, Schumacher, Ubabuike (55. Steinmetz) – Gödde (69. Kurt).
Bonner SC: Monath – Engelman, Karim, Mvondo Mvondo, Wipperfürth – Fillinger – Stenzel, Mwarome (46. Salman), Brock, Jesic (62. Najar) – Schmidt (62. Somuah).
Schiedsrichter: Fabian Maibaum (Hagen).
Tore: 1:0 Gödde (15., Foulelfmeter), 2:0 Gödde (59.), 3:0 Eggersglüß (65.), 4:0 Eggersglüß (87.).
Zuschauer: 2.153.
Bes. Vork.: Davari hält Foulelfmeter von Stenzel (32.).