RWO-Team12: Interview mit Thorsten Binder
„Gemeinsam den erfolgreichen Weg weiter bestreiten“
2016 meldete Rot-Weiß Oberhausen die 2. Mannschaft vom Spielbetrieb ab. 2018 spielte plötzlich wieder ein Team im Kleeblatt-Dress unterhalb der Regionalliga, genauer gesagt in der Kreisliga C. Wieder ein Jahr später – 2019 – geht diese Mannschaft als Meister und Aufsteiger in der Kreisliga B an den Start. Die Generalprobe ist schon mal geglückt. Mit 5:0 gewann das Team von Sebastian Saß und Daniel Schliwa beim letztjährigen Ligakonkurrenten Hibernia Alstaden durch Treffer von Florian Schartenberg (2), Lars Bruckwilder, Marjan Jevtic und Richard Salm. Das RWO-Team12 scheint bereit zu sein für den ersten Spieltag, der die Rot-Weißen zu den Welheimer Löwen führt (SO, 18.08.19, 15 Uhr, Welheimer Str. 64, 46238 Bottrop). RWO-Vorstandsmitglied Thorsten Binder, der die sportliche Leitung der neu formierten Truppe übernommen hat, verrät im Gespräch mit rwo-online.de den Stand der Dinge:
Thorsten Binder, gleich im ersten Jahr ist das RWO-Team12 mit einer Torausbeute von 241 Treffern in 32 Partien Meister geworden. Wie fühlt sich das an?
Zugegeben, es macht schon stolz, wenn man bedenkt, dass wir komplett bei Null gestartet und ein zusammengewürfelter Haufen waren. Die Jungs kannten sich teilweise zwar von anderen Plätzen, aber in dieser Konstellation haben sie vorher nie zusammengespielt. Da waren andere Teams deutlich im Vorteil. Aber bei uns hat vieles auf Anhieb zusammengepasst.
Wie will man die Erfolgsserie nun weiter fortsetzen?
Als Meister ist man bekanntlich immer der Gejagte. Und als Aufsteiger auch irgendwo immer gleich ein Abstiegskandidat. Das wollen wir möglichst vermeiden. Wir wollen eine gute Rolle spielen und sehen, dass wir schnellstmöglich die nötigen Punkte einfahren um nicht mehr absteigen zu können. Danach schauen wir, wie viel Saison noch übrig ist. Wir wissen also schon, dass wir auch verlieren können. Darauf haben wir uns bewusst auch in der Vorbereitung auf die kommende Spielzeit eingestellt.
Die Vorbereitung verlief aus sportlicher Sicht etwas holpriger als man es zuletzt gewohnt war. Das war also kalkuliert?
Durchaus. Wir müssen uns nach dem Torverhältnis der letzten Saison schon mal wieder ein bisschen erden und darauf achten, dass Fußball nicht nur mit Ball am Fuß gespielt wird. Man muss – vor allem als Aufsteiger in eine höhere Liga – sehr oft auch gegen den Ball arbeiten. Das haben wir simuliert, indem wir zwischendurch gegen höherklassige Gegner gespielt, und somit Niederlagen in Kauf genommen haben. Offensiv haben wir auch schon wieder mit vielen Toren aufgewartet. Defensiv haben wir in den letzten Wochen sehr viel Lehrgeld bezahlt. Aber auch da sind wir auf einem sehr guten Weg.
Der Zuschauerzuspruch in der abgelaufenen Saison war durchaus nennenswert. Eine interessante Idee war da die RWO-Team12-Dauerkarte im eigenen Design. Viele Interessierte haben sich für 20,- Euro mit einem solchen Jahresticket eingedeckt. Diese Möglichkeit gibt es auch 2019/20 wieder...
Die Dauerkarte war schon eine echt gute Idee für beide Seiten. Für die Zuschauer ist das gut angelegtes Geld, denn sie kommen bei unseren Spielen in der Regel immer auf ihre Kosten und sparen den Eintritt für sieben Spiele. Auf der anderen Seite dient der Erlös der Dauerkarten der Unterstützung der Eigenfinanzierung unseres Teams. Wer Kreisliga-Fußball kennt weiß, dass es auch da nicht ohne finanzielle Unterstützung geht. Auch wir müssen da sehen, wo wir bleiben. Diese Idee ist top. Ich spreche da für die Mannschaft, wenn ich sage, dass wir uns freuen würden, wenn der Zuspruch auch in 2019 wieder so großartig ist. Das gilt allerdings sowohl für die Heim-, als auch für die Auswärtsspiele. Da wurde bislang ordentlich Eigenwerbung betrieben. So darf es gerne weitergehen. Die Karten gibt es übrigens unter anderem im RWO-Fanshop und auf der Geschäftsstelle.
Die angesprochene Eigenwerbung zieht ihre Kreise. Und alles begann salopp gesagt mit Jungs aus der Kurve. Ist diesbezüglich eine Entwicklung spürbar?
Durchaus. Wir haben zunächst auch einige Leute im eigenen Verein von unserer Idee überzeugen müssen. Das ist uns aber schnell gelungen. Mittlerweile sind wir aber auch in Fußball-Oberhausen so weit angekommen und akzeptiert. Dazu gehören sicherlich die sportlichen Erfolge wie der Aufstieg als Meister, oder Platz vier bei der Hallenstadtmeisterschaft, der einer echten Sensation gleicht, wenn man bedenkt, welche starken Teams wir hinter uns gelassen haben. Aber auch das Auftreten unserer Spieler, der Funktionäre und auch der Fans ist vielen in unserer Stadt als absolut positiv aufgefallen. Wir bekommen häufig Rückmeldungen, die uns in unserer Arbeit bestätigen. Das gibt Kraft für weitere Aufgaben, denn wir wollen nicht auf der Stelle treten. Wir wollen unsere Grundidee beibehalten und die Verzahnung zur Oberhausener Amateurszene weiter ausbauen. Das gilt aber nicht nur auf der Ebene rund um das RWO-Team12. Das betrifft den kompletten SC Rot-Weiß Oberhausen. Nach der Unterstützung, die der Verein in der Stadt im Aufstiegskampf im letzten Jahr erfahren hat – und das war unglaublich – wollen wir nun von unserer Seite auf die fußballbegeisteren Menschen in Oberhausen und Umgebung zugehen und gemeinsam den erfolgreichen Weg weiter bestreiten.
Dann drücken wir für die kommende Spielzeit viel Erfolg und einen guten Start am Sonntag in Bottrop. Vielen Dank für das Gespräch, Thorsten Binder.