22. Spieltag: Viktoria Köln - RW Oberhausen 0:0
Einstellung erstklassig – Es fehlen nur die Tore
Am 22. Spieltag der Regionalliga West spielte Rot-Weiß Oberhausen beim FC Viktoria Köln 0:0 Unentschieden. Vor 1.814 Zuschauern waren es aber die Kleeblätter, die die besseren Chancen hatten.
Bis auf die drei zu erwartenden Ausfälle Patrick Bauder (Reha nach Knie-OP), Shaibou Oubeyapwa (Reha nach Adduktorenverletzung) und Jasper Stojan (Individualtraining nach Kreuzbandriss) standen Mike Terranova alle Spieler zur Verfügung. Und der Cheftrainer begann das Spiel mit beiden Winter-Neuzugängen. Daniel Davari hütete das RWO-Gehäuse, Francis Ubabuike beackerte die linke Angriffsseite. Letzterer lieferte sich auch ein Privatduell mit Kölns Rechtsverteidiger Patrick Koronkiewicz, welches er nach einem anständigen Debüt und 75 Minuten Kampf mit und gegen den Ball als Punktsieger beendete.
Auf dem durch das Wetter arg in Mitleidenschaft gezogenen Rasen im Sportpark Höhenberg bot sich den 1.814 Zuschauern wahrlich kein fußballerischer Leckerbissen. Doch es entwickelte sich ein Kräftevergleich, den beide Teams vor allem in Durchgang eins mit offenem Visier angingen. Den offenen Schlagabtausch beherrschten die Oberhausener allerdings nachweislich besser.
Vom Ligaprimus war nicht viel zu sehen. Gegen die taktisch disziplinierten Oberhausener fanden die Schützlinge von Patrick Glöckner keine Mittel. Aber auch die Gäste konzentrierten sich zunächst aufs Konterspiel, vermehrt über die linke Seite. Lediglich Viktorias Außenverteidiger Koronkiewicz sorgte mit seinem Zuspiel auf Hamza Saghiri für den ersten kleinen Aufreger, doch sein Mittelfeldkollege trat ein Luftloch und traf den Ball nicht annähernd richtig (11.). Bereits drei Minuten später bediente Philipp Eggersglüß Mitspieler Ubabuike, der mit seinem Schuss aus der Drehung an Viktoria-Schlussmann Sebastian Patzler scheiterte (14.). Und schon sechs Minuten später setzte Dario Schumacher den ersten Fernschuss ab, doch der landete über dem Kölner Tor. Auch Schumachers Freistoß von der linken Seite in der 31. Minute war zwar keine große Herausforderung für den Kölner Keeper. Doch das reichte für die Kleeblätter schon, im ersten Durchgang nicht nur ebenbürtig, sondern die Mannschaft mit dem klaren Chancenplus zu sein. Von den Rot-Weißen Gastgebern um die Ex-Profis Albert Bunjaku und Schaltfigur Mike Wunderlich war rein gar nichts zu sehen.
Erst mit Beginn der zweiten Hälfte gab es sowas wie ein Lebenszeichen der Rheinländer. Kapitän Wunderlich versuchte es mit einem Flugball von der Mittellinie, weil er sah, dass Davari sein Tor verlassen hatte, um seine Vorderleute zu coachen. Doch das Spielgerät landete weit neben dem Tor (46.). Danach spielte zunächst wieder nur eine Mannschaft auf Sieg. Und das waren die Rot-Weißen aus dem Ruhrgebiet. Besonders viel Glück hatten die Kölner, als zunächst Christian März aus spitzem Winkel das Lattenkreuz traf (62.), Philipp Gödde in der Schlussphase an den Pfosten köpfte und Raphael Steinmetz den Nachschuss statt mit der Innenseite ins – den Ball mit dem Vollspann über das Tor beförderte (86.). Da konnte man schon fast von Glück reden, dass Simon Handle nach Ablage von Lucas Musculus (77.) oder Christian Derflinger im Eins gegen Eins mit RWO-Keeper Davari (90.) nicht den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte.
Viktoria Köln hat mit dem 0:0 nicht nur die drittplatzierten Oberhausener auf Abstand gehalten. Das Glöckner-Team konnte auch von der 0:1-Niederlage des SV Rödinghausen Borussia Mönchengladbachs U23 profitieren. Für Rot-Weiß Oberhausen war es das dritte Remis in Serie. Damit bleibt die Punktedifferenz zur Liga-Spitze unverändert bei neun Zählern. Bei der Drei-Punkte-Regelung ist aber noch längst nichts entschieden. Mut macht unter dem Strich die Tatsache, dass die Mannschaft auch mit Schwergewichten der Regionalliga mithalten kann.
Am Dienstag, 26. Februar, steht im Stadion Niederrhein das Duell mit der SG Wattenscheid 09 auf dem Plan. Um 20:15 Uhr geht es los. Da können die Rot-Weißen dann gerne ihren ganzen Frust von der Seele ballern.
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Viktoria Köln: Patzler – Koronkiewicz, Wimmer, Willers, Lang – Backszat, Saghiri – Holzweiler (65. Derflinger), Wunderlich, Handle (81. Popovits) – Bunjaku (70. Musculus).
Rot-Weiß Oberhausen: Davari – Reinert, Nakowitsch, Löhden, Eggersglüß – Odenthal, Ben Balla – März, Schumacher (70. Steinmetz), Ubabuike (75. Hermes) – Özkara (74. Gödde).
Schiedsrichter: Jörn Schäfer.
Tore: Fehlanzeige.
Gelbe Karten: Koronkiewicz, Musculus – Löhden, Odenthal.
Zuschauer: 1.814.