Regionalliga West: 24. Spieltag
Bonner Aufwind mit breiter Brust entgegenwirken
Zum ersten Heimspiel im März empfängt Rot-Weiß Oberhausen den Bonner SC (SA, 09.03.19, 14 Uhr, Stadion Niederrhein). Während es für die Kleeblätter nach einem relativ erfolgreichen Februar darum geht, Tabellenführer Viktoria Köln nicht aus den Augen zu verlieren, haben die Gäste aus dem Rheinland den Blick eher nach unten gerichtet. Wie die Oberhausener neun Punkte Rückstand nach oben haben, haben die Bonner neun Zähler Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz.
Der größte Gegner im Bonner Nordpark-Stadion scheint derzeit eine Art aus der Ordnung der Sperlingsvögel zu sein. Die machen genau das, was nicht nur die Mitarbeiter des Sport- und Bäderamtes der Stadt ziemlich nervt: nämlich Unordnung! Diese Raben haben dem Rasen dermaßen zugesetzt, dass bereits im Dezember das Meisterschaftsspiel gegen Herkenrath abgesagt werden musste, und auch die Begegnung gegen Rot-Weiss Essen war lange gefährdet.
Zum Glück für den Bonner SC hatten es die Mitarbeiter durch emsige Arbeit geschafft, den Schaden, den die Vögel angerichtet hatten, einigermaßen wieder zu beseitigen. So konnte das Team des neuen Coaches Markus Zschiesche mit einer couragierten Leistung RWE verdient mit 3:1 bezwingen. Selbst ein unglücklich entstandener Rückstand Mitte der ersten Halbzeit brachte die Bonner nicht aus der Bahn. Mit einer hohen Laufbereitschaft, gutem Zweikampfverhalten und effizientem Pressing über die gesamte Distanz wurde das Spiel noch gedreht. Interessanterweise wurden alle Treffer von Spielern erzielt, die in der Winterpause neu verpflichtet wurden. Sieben sind es ganz genau, die den Bonner SC seit dem Start in die Restrunde verstärken.
Und eben dieser Start in die Restrunde verlief insgesamt sehr vielversprechend. Dem Unentschieden bei den nach der finanziellen Rettung euphorisierten Wattenscheidern folgte eben der Erfolg gegen Essen und dann einen Tag vor „Altweiber“ der wichtige 2:1 Erfolg im Nachholspiel gegen den TV Herkenrath.
Für Zschiesche und den BSC waren dies wichtige Wochen, um sich eine gute Ausgangsposition für den Kampf um den Klassenerhalt zu erarbeiten. Zumal in diesen Zeitraum für Zschiesche auch die Abschlussprüfungen für die Fußball-Lehrer-Ausbildung fielen.
Ein doppelter Erfolg also für den neuen BSC-Coach, der in seiner aktiven Zeit unter anderem für den SC Paderborn und Union Berlin in der 2. Liga unterwegs war. Im Winter trat er die Nachfolge von Interimscoach Florian Mager an, der den langjährigen BSC-Coach Daniel Zillken ersetzte. Er hatte nach dem Ausscheiden aus dem Mittelrhein-Pokal und einer 2:3-Niederlage gegen Kaan-Marienborn die emotionale Entscheidung des Rücktritts getroffen.
„Der Bonner SC ist eine spielstarke Mannschaft, die zuletzt sieben Punkte eingefahren hat. Darunter das 3:1 gegen Essen“, weiß RWO-Cheftrainer Mike Terranova und mahnt seine Schützlinge, die bis auf Patrick Bauder, Shaibou Oubeyapwa und Jasper Stojan alle zur Verfügung stehen, daher zur allerhöchsten Vorsicht: „Wir dürfen Bonn nicht unterschätzen! Viele Teams in der Liga reden sich schlechter, als sie sind. Ich habe Bonn zwei Mal gesehen und weiß, dass sie mit ihren Neuzugängen, unter anderem aus der 3. Liga, ein hervorragendes Pressing spielen.“
Doch bei aller Achtung vor dem Gegner und der Aufgabe erwartet Terranova kein Versteckspiel seiner Mannschaft: „Es wird nicht leicht, aber da müssen wir durch. Wir werden auf Sieg spielen. Und wir werden – wie gegen Wattenscheid – unseren Kopf einschalten.“