Regionalliga West: 32. Spieltag
RW Oberhausen – Rot-Weiss Essen 1:1 (0:1)
Das 81. Revierderby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen endet 1:1 (0:1). Die Top-Torjäger beider Teams waren erfolgreich. Für RWE legte Simon Engelmann (23. Treffer) vor, Oberhausens Sven Kreyer (14. Tor) glich aus. 8.322 Zuschauer waren auf www.rwo-live.tv im Livestream zu diesem spannenden Duell.
Die Ausgangslage
Nach vier Heimsiegen in Folge steht für Mike Terranova und sein Team die Verteidigung dieser Serie und die Weiterentwicklung der eigenen Spielidee ganz oben auf der Prioritätenliste. Allerdings hängt den Kleeblättern der Dämpfer vom 0:1 in Lotte am Hemd.
Auch der Gast aus Essen kommt angeschossen ins Stadion Niederrhein. Unter der Woche setzte es eine 1:2-Pleite bei Tabellenschlusslicht Rot Weiss Ahlen. Dementsprechend viel Wut dürfte sich in den Bäuchen der Essener breit gemacht haben. Auch weil das selbst ausgerufene Saisonziel – der Aufstieg in die 3. Liga – nach der Niederlage an der Werse in weite Ferne gerückt ist.
Das Personal
Beim Personal hat sich an der Lindnerstraße nichts getan. Mike Terranova musste weiterhin auf Jeffrey Obst, Kofi Twumasi, Tim Stappmann und Hüseyin Bulut verzichten.
Das Spiel
Das Spiel begann aus RWO-Sicht gleich mit einem Dämpfer. Ex-Kleeblatt Simon Engelmann stand nach einem Freistoß von Steven Lewerenz am langen Pfosten einschussbereit und markierte das frühe 1:0 für die Gäste. Aber die Hausherren steckten nicht auf, sondern antworteten wenig später mit dem ersten Ausrufezeichen auf der anderen Seite. Sven Kreyer versuchte es aus spitzem Winkel traf allerdings nur den Pfosten auf der gegenüberliegenden Seite. Den Nachschuss konnte Tugrul Erat nicht auf das Tor drücken.
Danach gab es wenige Torraumszenen. Erst in der 25. Minute versuchte es Engelmann erneut. Diesmal von der Strafraumkante. Doch Tanju Öztürk konnte den Schuss entschärfen. In der 30. Minute mussten die rot-weißen Oberhausener erneut durchpusten. Nach einem Eckball traf Cedric Harenbrock nur die Querlatte. Den Abpraller köpfte Daniel Heber zwar in die Maschen, doch die Assistentin auf der gegenüberliegenden Seite der Haupttribüne hat eine Abseitsstellung erkannt. Auf der anderen Seite übersah das Schiedsrichter-Trio wenig später im Kollektiv ein Handspiel des Ex-Kleeblatts (34.). Nach einem weiten Einwurf von Erat sprang Heber der Ball an den Unterarm, doch auch hier blieb die Pfeife des Wuppertaler Schiedsrichters stumm. Diesmal also Riesenglück auf der anderen Seite. So blieb es mit Pausenpfiff bei der knappen 1:0-Führung für die Gäste.
Zum zweiten Durchgang kam Oberhausen mutiger aus der Kabine und suchte die Flucht nach vorne. Zwingende Torchancen blieben zwar noch aus. Aber die Aktionen wurden klarer. In der 65. Minute steckte dann Geburtstagskind Shaibou Oubeyapwa durch auf Sven Kreyer, der Daniel Davari zur Abwehr zwang. Fünf Minuten später mussten Robin Benz und Maik Odenthal auf der Gegenseite einen Freistoß der Essener mit vereinten Kräften bereinigen, läuteten damit quasi den nächsten RWO-Konter ein. Den Einwurf nach Odenthals Befreiungsschlag eroberte Tugrul Erat, trieb das Leder in die gegnerische Hälfte und setzte den eingewechselten Raphael Steinmetz in Szene. Doch der Schuss des RWO-Urgesteins wurde von Jan Neuwirt abgefälscht und so zur leichten Beute für Davari (71.). Sieben Zeigerumdrehungen später machte sich Erat auf der linken Seite mit Ball am Fuß aus dem Staub, bediente Geburtstagskind Oubeyapwa, der wiederum blitzschnell Kreyer freispielte. Davari hatte mit dem Geschoss des RWO-Angreifers seine Mühe und konnte nur im Nachfassen Schlimmeres verhindern, ehe der nachsetzende Oubeyapwa sein Geburtstagstor erzielen konnte (78.).
Aber das war der Start einer hitzigen und vor allem spannenden Schlussphase. RWO hat sich durch die optische Überlegenheit im zweiten Durchgang das Remis verdient. Und beinahe wäre es in der Phase auch passiert. Doch erst verpassten Erat und Kreyer eine Hereingabe von Nils Winter (81.), dann übersah Schiri Braun einen Rempler von RWE-Kapitän Marco Kehl-Gomez gegen Erat im Strafraum (82.). Aber RWO blieb dran. Das eröffnete Räume für die Gastgeber. In der 89. Minute hatte Isaiah Young die Entscheidung auf dem Fuß, doch sein Schuss aus 16 Metern strich knapp über das Tor von Robin Benz. Nachdem der zweite Young-Schuss auch noch abgewehrt wurde (90.+2), ging es schnurstracks in die andere Richtung. Odenthal knallte den Ball in den Oberhausener Himmel. Allerdings so berechnet, dass er beim aufgerückten Leander Goralski wieder runterkam. Der verlängerte per Kopf in den Lauf von Dominik Reinert. Daniel Heber kam einen Schritt zu spät und traf Reinert am Knöchel – Strafstoß! Sven Kreyer schnappte sich die Kugel und schoss sie Daniel Davari unter dem rechten Arm durch ins Tornetz zum 1:1 (90.+3).
Riesenjubel über den verdienten Ausgleich und Saisontreffer Nummer 14 für Oberhausens Top-Torjäger machte sich breit. Beinahe hätten die Kleeblätter den Platz sogar noch als Sieger verlassen, doch „Tuggi“ Erat konnte den Ball nach einer Ecke von Maik Odenthal zwar vor Davari erreichen, aber nicht entscheidend genug auf das RWE-Tor köpfen.
Mit 47 Zählern im Gepäck reist das Team von Mike Terranova nun am Samstag, 3. April, zum nächsten Auswärtsspiel beim SC Wiedenbrück (14 Uhr, Jahnstadion). RWOfm wird das Spiel live übertragen. RWO-TV meldet sich mit dem Heimspiel gegen den Bonner SC (MI, 07.04.21, 19:30 Uhr) wieder live aus dem Stadion Niederrhein.
Das Schema
RWO: Benz – Winter, Öztürk, Odenthal, Fassnacht (59. Goralski) – Oubeyapwa (89. Reinert), Müller (90.+4 Scheelen), Lenges (66. Steinmetz), Erat – Propheter – Kreyer.
RWE: Davari – Kehl-Gomez, Heber, Herzenbruch, Neuwirt – Grote – Lewerenz (82. Endres), Condé (78. Hildebrandt), Kefkir (63. Young) – Harenbrock (63. Backszat), Engelmann.
Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal).
Tore: 0:1 Engelmann (9.), 1:1 Kreyer (90.+3, Foulelfmeter).
Zuschauer: 8.322 (im Livestream).