Unser Heimspiel gegen den Sportclub Verl von 1924
Comeback für die Moral
Das 7:1 gehörte für unsere „Kleeblätter“ zu den absoluten Sporthighlights der vergangenen Saison. Nachdem man sich in der Hinrunde an der Verler Poststraße noch mit 0:1 geschlagen geben musste, drehten die Mannen von Mike Terranova im Rückspiel mächtig auf und mussten dabei sogar einen 0:1-Rückstand egalisieren. Für unseren aktuellen Gast ging es nach dem Debakel im Stadion Niederrhein auch tabellarisch etwas bergab. Nach einer stabilen Hinrunde rutschte das Team von Andreas Golombek immer näher an die Abstiegsränge heran. Im April zog dann Präsident Raimund Bartels die Reißleine und trennte sich von Golombek, der seit 2013 recht erfolgreich beim Sportclub tätig war. Damit zog der Vorstand den bereits für den Sommer geplanten Abschied vom frisch gebackenen Fußballlehrer Golombek vor, um für den Saisonendspurt noch mal frische Impulse zu setzen. Als Übergangslösung war Präsident Bartels selber im Gespräch, der im Besitz der A-Lizenz ist. Letztendlich gelang es, den sowiso als Nachfolger vorgesehenen Guerino Capretti für die letzten sechs Spiele vom Westfalenligisten Delbrücker SC vorzeitig nach Verl zu holen.
So konnte sich Capretti nach vollzogenem Klassenerhalt gleich intensiv in die Kaderplanung für die kommende Saison einbringen. Dabei sollte letztendlich am System nicht viel verändert werden. Es wurden durchweg Spieler verpflichtet, von denen anzunehmen ist, dass sie die Verler Grundeigenschaften „Kampfkraft und taktische Disziplin“ nach Ostwestfalen mitbringen. Einer der bekannteren Neuzugänge dürfte Abwehrspieler Jan Klauke sein, der vom Absteiger Rot-Weiss Ahlen an die Poststraße kommt. Trotz seines verhältnismäßig jungen Alters, stehen mit Rot-Weiß und Schwarz Weiß Essen, dem FC Kray, Bayer 04 Leverkusen, Schalke 04, den Sportfreunden Lotte, dem Chemnitzer FC und eben Rot-Weiß Ahlen zahlreiche Clubs auf der Vita des begabten Linksfusses, der bei Rot-Weiss Essen das Fußballspielen erlernte.
Dabei verlief die Vorbereitung auf die neue Spielzeit nicht hundertprozentig nach dem Geschmack des neuen Trainers. Vor allen Dingen die immer wieder auftretenden Verletzungen machten Guerino Capretti zu schaffen. So musste er im ersten Saisonspiel beim amtierenden Regionalliga-West-Meister Viktoria Köln gleich sieben Neuzugänge aufbieten. Das war einerseits der Tatsache der zahlreichen Verletzungen geschuldet und einerseits konnte es mit der guten Qualität der Neuzugänge begründet werden. Letztendlich verlor man das Spiel zwar unglücklich mit 0:1 im Sportpark Höhenberg, doch das Team hielt gut dagegen, war lange ebenbürtig. Ganz anders dagegen der erste Heimauftritt gegen Alemannia Aachen. Lange sahen die Gäste wie die sicheren Sieger aus, dann wurde innerhalb von fünf Minuten der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, so dass es am Ende 2:2 hieß. Für den Trainer war dies ein Comeback der Moral.